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Rekordverdächtiger Journalistenpreis

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Eine Rekord-Teilnehmerzahl, mehr Bewertungsklassen und zum krönenden Abschluss auch noch eine festliche Siegerehrung der Superlative: Die fünfte Auflage des Journalistenpreises Münsterland setzte neue Maßstäbe in Sachen Qualitäts-Journalismus aus der Region und für die Region: 105 Medienschaffende beteiligten sich mit rund 300 Beiträgen an der vom Presseverein Münster-Münsterland in Zusammenarbeit mit der Aktion Münsterland und der Sparkasse Münsterland Ost ausgelobten Wettbewerb.

Die mit Chefredakteuren aus der Region besetzte Jury nominierte insgesamt 25 Anwärter für den von Aktion Münsterland, Sparkasse Münsterland Ost und Presseverein Münster-Münsterland ausgelobten Wettbewerb. Für seinen zeitkritischen Beitrag „Hygiene unterm Hakenkreuz / Der dunkle Fleck der Uni“ erhielt Michael Billig, Volontär der Münsterschen Zeitung, den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie Wissenschaft. Billig hatte in monatelanger Recherche in wissenschaftlichen Arbeiten herausgefunden, dass die Uni mit dem Wissenschaftler Jötten einen Nazi-Verbrecher legitimiert hatte. Die Jury: „Billig hat in hervorragender investigativer Recherche ein Thema öffentlich gemacht, dass in Vergessenheit geraten ist – oder vergessen werden sollte.“ Erschienen war der Beitrag in der Münsterschen Zeitung und in der Frankfurter Rundschau.

Jury-Mitglied und TV-Moderator Gerd Delling lobte den Preis: „Die Idee ist gut!“ (Foto: Etzkorn)
Jury-Mitglied und TV-Moderator Gerd Delling lobte den Preis: „Die Idee ist gut!“ (Foto: Etzkorn)
Die Gewinner des Journalistenpreises zusammen mit der Jury. (Foto: Etzkorn)
Rund 250 Gäste waren zur festlichen Preisverleihung in die Sparkassen-Zentrale nach Münster gekommen. (Foto: Etzkorn)
Der scheidende Geschäftsführer der Aktion Münsterland, Hans-Ulrich Frank (links) erhielt für sein langjähriges Engagement und die gute Kooperation mit dem Presseverein vom Vorsitzenden Werner Hinse (2.v.l.) ein Abschiedsgeschenk. Daneben die 2. Vorsitzende Sascha Fobbe, Sparkassenchef Markus Schabel und Vorstandsmitglied Hans-Peter Leimbach. (Foto: Etzkorn)
Jury-Mitglied und TV-Moderator Gerd Delling lobte den Preis: „Die Idee ist gut!“ (Foto: Etzkorn)

In der Kategorie Wirtschaft hatte Dr. Claus Hecking (Financial Times Deutschland) mit seinem Beitrag „Sozial muss es heißen“ die Nase vorn. Hecking nahm sichtlich bewegt die Auszeichnung auch für sein ganzes Redaktionsteam in Empfang und appellierte an Chefredakteure und Verleger, nicht durch weitere Freistellungen und Entlassungen aufgrund vermeintlicher Sparmaßnahmen einen ganzen Berufsstand ausbluten zu lassen.

Den erstmals vergebenen Preis in der Kategorie „Bildjournalismus“ sicherte sich der Fotograf Jürgen Peperhowe (Westfälische Nachrichten) mit einer Momentaufnahme, die den Dalai Lama bei seinem Besuch in Münster auf dem Prinzipalmarkt zeigt. Peperhowe dankte auch im Namen seiner nominierten Fotokollegen für die Erweiterung des Journalistenpreises auf den Bildbereich. In der Kategorie Tourismus gewann der Beitrag „Reiten ohne Hürden/Unterwegs mit den Rollfiets“ des Autorengespanns Christoph Mörstedt und Gisbert Strotdrees. Der Bericht schildert eine Erlebnisfahrt mit behinderten Menschen auf einem kombinierten Rollstuhl-Fahrrad. Er erschien im Landwirtschaftlichen Wochenblatt. Für ihren WDR-Fernsehfilm über die national bedeutsame Kulturschau Skulptur.Projekte im vergangenen Jahr in Münster wurde schließlich Hannah Meloh in der Kategorie Kultur ausgezeichnet.

„Das Münsterland hat Geschichte und hat Zukunft“, bilanzierte Dr. Dieter Offergeld, Vorstandssprecher der Aktion Münsterland, die Erfolgsstory des Wettbewerbs. Und zitierte eine Untersuchung der Westfälischen Wilhelms Universität: „Der Journalistenpreis Münsterland hält nationalen Vergleichen stand!“ Offergeld: „Wir sehen den Preis als Chance für die Region. Und wollen zeigen, was die Menschen im und am Münsterland beschäftigt und dass und wie sie die Zukunft angehen, ohne sich aus der Historie lösen zu müssen.“

„Die Idee ist gut“, lobte auch TV-Moderator und Jury-Mitglied Gerd Delling vor 250 Gästen den Wettbewerb. Delling: „Hier werden Besonderheiten in der Berichterstattung mit regionaler wie nationaler Kompetenz zusammengebracht.“ Sparkassenchef Markus Schabel kündigte an, den Preis auch künftig zu sponsern. Schabel: „Eine leistungsfähige Region braucht auch guten Journalismus. Er dient als wichtige Orientierungshilfe für die Menschen, die hier leben und arbeiten.“ Pressevereins-Vorsitzender Werner Hinse lobte die „qualitative Steigerung“ bei den eingereichten Wettbewerbsarbeiten. Hinse: „Dies hat die Arbeit der Jurorinnen und Juroren nicht leichter gemacht, aber sie trotz der Mehrarbeit deutlich erfreut.“

Zur Jury gehörten Chefredakteur Stefan Bergmann (Münstersche Zeitung), Pressevereins-Vorsitzender Werner Hinse, Andrea Stullich (Radio RST), Dr. Norbert Tiemann (Chefredakteur Westfälische Nachrichten), WDR-Studioleiterin Andrea Benstein, Dirk Baldus (stellv. Chef Die Glocke), Sparkassenchef Markus Schabel, Prof. Dr. Christoph Neuberger (Uni Münster) und TV-Moderator Gerd Delling.

Alle Beteiligten sind sich einig: 2010 wird es eine Neuauflage des Journalistenpreises geben. Die aus der gerade vollzogenen Fusion von Münsterland Touristik und Aktion Münsterland neu entstandene Regionalinitiative Münsterland wird ebenso mitmachen wie Sparkasse und Presseverein.