Dass in anderen Ländern die Freiheit von Journalisten und Aktivisten wie von Jürgen Coße beschrieben akut bedroht wird, bekamen die Zuschauer:innen des Kino-Events am 25. August im Cinema Münster vor Augen geführt. Die Kino-Tour des DJV-Landesverbandes machte Halt in Münster und bot Mitgliedern des Pressevereeins kostenlos mit einer Begleitperson die Möglichkeit, sich den Dokumentarfilm „Nawalny“ anzusehen.

Die gut zweistündige Produktion begleitet den russischen Anwalt, Aktivisten und Journalisten Alexei Nawalny von der Flugreise, auf der er Opfer eines Giftanschlags wurde bis hin zu seiner Rückkehr nach Moskau nach erfolgter Genesung in Deutschland. Als Zuschauer wird man Zeuge, wie nach akribischen Recherchen durch Nawalny und sein Team die Täter nicht nur identifiziert und als Agenten des Kreml entlarvt werden konnten, sondern wie das Opfer selbst die Verbrecher per Telefon mit ihren Taten konfrontiert. Am Ende wird Nawalny, der zurück in seine russische Heimat reist, um sich weiter gegen die politische Führung Russlands zu behaupten, verhaftet. Sein Schicksal in der Haft bewegt nach wie vor die Weltöffentlichkeit.

Der Film machte einmal mehr und mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine deutlich: Diktatorische Regime wie das Russland Wladimir Putins gehen gnadenlos mit Kritikern um und scheren sich wenig darum, dass die Weltöffentlichkeit das mitbekommt. Ein eindringlicher Film, der aufzeigt, wie gefährdet die Meinungsfreiheit zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist.  Kai Heddergott