DJV-Mitglieder in NRW stimmen über Verhandlungsergebnisse ab

  • Drucken

In der siebten Verhandlungsrunde mit dem BDZV hat der DJV am Sonntag, 1. Juli in Hamburg eine Einigung über den neuen Gehaltstarif für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen erzielt. Der DJV-Gesamtvorstand als Große Tarifkommission muss diesem Ergebnis zustimmen, der Landesverband NRW ist stimmberechtigt.

In der siebten Verhandlungsrunde mit dem BDZV hat der DJV am Sonntag, 1. Juli in Hamburg eine Einigung über den neuen Gehaltstarif für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen erzielt. Der DJV-Gesamtvorstand als Große Tarifkommission muss diesem Ergebnis zustimmen, der Landesverband NRW ist stimmberechtigt. Bevor die Zustimmung erfolgt, wird der DJV-NRW seine Mitglieder formal abstimmen lassen. Der Gesamtvorstand des DJV-NRW hat auf seiner gestrigen Sitzung beschlossen, dass die Mitglieder aus den Tageszeitungsredaktionen, die bereits in einer Urabstimmung am 21. Juni für unbefristete Streiks gestimmt hatten, nun formal über das vorliegende Ergebnis abstimmen werden. Das Abstimmungsverhalten in NRW wird für NRW im Gesamtvorstand bindend sein.

Das Tarifergebnis sieht im Detail folgende Erhöhung der Gehälter vor:

Rückwirkende Anhebung der Gehälter ab 1. Mai

Die Gehälter der Redakteurinnen und Redakteure steigen rückwirkend zum 1. Mai um 1,9 Prozent. Zum 1. Mai 2019 werden die Gehälter um weitere 2,4 Prozent angehoben und steigen damit bei allen Redakteurinnen und Redakteuren dauerhaft um mindestens 4,3 Prozent. In diesem Jahr wird zusätzlich eine Einmalzahlung von 500 Euro fällig, zum 1. März 2020 werden nochmals einmalig 600 Euro gezahlt. Für das Jahr 2018 erhält also eine Redakteurin im 11. Berufsjahr 2,11 Prozent mehr Geld. Berufseinsteiger erhalten 135 Euro Gehaltserhöhung zuzüglich 500 Euro Einmalzahlung. Die Vergütungen der Volontäre steigen um 100 Euro zuzüglich einer Einmalzahlung von 70 Euro.

Manteltarifvertrag bleibt bis Ende 2020 erhalten

Der neue Gehaltstarifvertrag hat eine Laufzeit von 31 Monaten bis 31. Juli 2020. Außerdem wird der Manteltarifvertrag in seiner bestehenden Form, der Ende 2018 ausgelaufen wäre, bis Ende 2020 verlängert. Der vorliegende Abschluss sichert die geltenden Bedingungen für zwei weitere Jahre. Die Honorare der festen Freien und der Pauschalisten werden linear in der gleichen Höhe angehoben wie die Redakteursgehälter. Erstmals konnte für diese Kolleginnen und Kollegen eine Einmalzahlung durchgesetzt werden, sie beträgt ein Viertel des durchschnittlichen Monatshonorars. Für die Journalisten in den Online-Redaktionen der Zeitungsverlage wurde die Aufnahme in die Presse-Versorgung beschlossen.

Tarifergebnis gleicht die Teuerungsrate aus

Der DJV bewertet an der Tarifeinigung positiv, dass die jungen Journalisten überproportional profitieren, der Flächentarif für einen weiteren Zeitraum gesichert ist und die vorgesehenen Gehaltssteigerungen die Teuerungsrate ausgleichen. Positiv an dem Ergebnis ist auch, dass die Honorare für Freie und Pauschalisten linear in gleicher Höhe steigen. Auch die Einbeziehung der Onliner ist ein erzielter Fortschritt.

„Man sei sich im Klaren darüber, dass dies kein „Traumergebnis“ sei, kommentiert der DJV-Geschäftsführer Kajo Döhring den Tarifabschluss. Mehr sei aber bei den Zeitungsverlagen nicht zu erreichen gewesen. Diese hatten zuletzt angekündigt, den Verlagen zu empfehlen, den bisherigen Verhandlungsstand ohne tarifliche Regelung umzusetzen. Der DJV sah darin eine große Gefahr.

Mitglieder in NRW entscheiden selbst

Der DJV-NRW wird nicht ohne seine Mitglieder über das Ergebnis entscheiden und seine Mitglieder kurzfristig über die Details der Abstimmung informieren.

Aktuelle Tarifinfo des DJV