Journalisten prangern tariflose Verlage an

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Das Ende tarifloser Zustände fordert der DJV-NRW in dieser Woche mit einer Videoshow an drei Orten. In Hamm, Münster und Dortmund werden nach Einbruch der Dämmerung Fassaden in der Innenstadt angestrahlt – die Projektion zeigt, dass Journalismus mehr wert ist. Der DJV-NRW will damit auf die Zeitungsverlage in der Region aufmerksam machen, die ihre Mitarbeiter nicht nach Tarif, sondern zu Dumping-Konditionen bezahlen.

Die ungewöhnliche Video-Aktion trägt den Namen Pranger. Zum einen werden DJV-Mitglieder die Protestzeitung „Pranger“ an die Passanten verteilen. Zum anderen prangert der Journalistenverband die anhaltende Flucht von Zeitungsverlagen aus der Geltung der Tarifverträge an. Zur Erinnerung: Die Verträge wurden vom Verlegerverband mit den Journalistengewerkschaften DJV und dju abgeschlossen. „Wir meinen, dass die Bürger wissen sollten, zu welchen Knebelbedingungen die Journalisten ihrer Zeitung arbeiten müssen“, sagt Frank Stach, Vorsitzender des DJV-NRW. Denn die Folge vom Ausstieg aus der Tarifbindung sind weniger Urlaubstage für die Zeitungsredakteure und bis zu 1.000 Euro weniger Gehalt pro Monat. „So lässt sich auf Dauer kein Qualitätsjournalismus erhalten“, mahnt Hörfunk- und TV-Journalist Stach.

Die Pranger-Aktionen finden in den drei Städten an folgenden Orten statt:

  • Hamm, Mittwoch, 19. März 2014 ab 18.30 Uhr am Hauptbahnhof, Willy-Brandt-Platz, 59065 Hamm
  • Münster, Donnerstag, 20. März 2014 ab 18.30 Uhr an der Stadtbücherei, Alter Steinweg 11, 48143 Münster
  • Dortmund, Freitag, 21. März 2014 ab 18.30 Uhr am Dortmunder U, Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund ab 19.15 Uhr an der Katharinenstraße (oberhalb der Treppe), 44137 Dortmund

Nach der Aktion in Münster findet ab 19.30 Uhr in der Stadtbücherei die Mitgliederversammlung des Pressevereins Münster-Münsterland statt. Anmeldungen sind nicht nötig.

Foto: Marc A. Endres (Aktion in Münster am 20.3.)